Körper, Seele und Geist. Ich nehme dich mit auf meinen abendlichen Streifzug.
Unsere Baustelle ist ein lebendiger Ort. Meine abendlichen Streifzüge nach getaner Arbeit geniesse ich sehr. Es gibt immer Neues zu entdecken, der Bau unseres Körpers schreitet voran. Körper? Genau, Körper. Ich fühle mich jeweils, als würde ich durch einen mächtigen Organismus wandeln und kann es kaum erwarten, jenem seine Seele einzuhauchen.
Ich beginne bei den grossen Pumpen und Speichern im Untergeschoss, dem Herzen unseres Chalets. Wie Arterien verästeln sich unzählige Leitungen, die den gesamten Bau durchziehen. Feiner und feiner werden sie, um ihre Wärme oder das Wasser im Chalet zu verteilen.
Die Lüftungsanlage übernimmt dasselbe für die Luft – starke Lungen für wohltuende Frische. In meinen Gedanken versunken stehe ich plötzlich vor einem massiven Baum aus Kabeln, es ist die Elektrozentrale. Auch jene lässt Analogien zu. Die eines Hirns etwa, dessen Nervenstränge den gesamten Bau mit Energie versorgen.
Im drei Meter hohen Raum für die Pooltechnik stehen die Sandfilter wie riesige Nieren: Auf Knopfdruck wird klares, 36 Grad warmes Wasser in die privaten Pools der gläsernen Terrassen fliessen, genau da, wo sich der weite Sternenhimmel spiegelt – im ständigen Austausch.
Ich steige eine Betontreppe hoch. Hunderte Pflastersteine aus dem 15. Jahrhundert werden genau da angeordnet sein, ein Spiel zwischen Antike und Moderne, zwischen verblüffender Technik und Gemütlichkeit.
Die Haut aus warmem Holz, Stein, Glas und einer Menge Bündner Bautradition werde ich mir nicht mehr allzu lange vorstellen müssen.
In der weiten Halle angekommen, meine ich bereits den Spirit zu spüren, welcher die Chalets durchziehen wird. Ich nenne ihn Immunsystem: warme Farben, natürliche Materialien, strahlendes Licht und ein Service so individuell wie jeder einzelne von uns. Hier bleiben die Sorgen des Alltags draussen – eine Stärkung für Körper und Geist.
Ich trete ins Freie. Langsam zieht sich die Sonne hinter die Berge zurück, um dem frischen Abendwind Platz zu machen. Vor mir liegt das starke, tragende Skelett: 640 Tonnen Stahl und 9’600 Tonnen Beton. Die Haut aus warmem Holz, Stein, Glas und einer Menge Bündner Bautradition werde ich mir nicht mehr allzu lange vorstellen müssen.